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TARGET e.V.

Lake Hawea, Lake Wanaka, Makarora, Mount Aspiring N.P., Haast

Am nächsten Tag kam ich erst mittags los, weil vorher noch diverse Einkäufe zu erledigen waren und ich auch einige andere Radfahrer traf. Bei herrlichem Sonnenschein verließ ich Wanaka, um mich auf das Abenteuer Westküste einzulassen. Nach einigen welligen Kilometern erreichte ich den Lake Hawea, an dessen Ufer die Straße über einige Hügel weiterverläuft. Der Himmel war nun schon bewölkt und der Wind kam mäßig von vorne. An "The Neck", einer Stelle, an der die verschieden hoch gelegenen Seen Lake Hawea und Lake Wanaka nur einen geringen Abstand voneinander haben, hatte ich schon mehr als die Hälfte des Tagespensums hinter mich gebracht, als mich einige Meter weiter ein scheinbar immer stärker werdender Gegenwind traf. Entlang des Ufers des Lake Wanaka und später im Tal des Makarora River wurden die letzten 30km bis Makarora dann zum Geduldsspiel: Der Wind wurde nicht schwächer, es gab kaum windgeschützte Stellen und so radelte ich meistens mit ca. 10 bis 12km/h auf dem Tacho Richtung Norden. Einmal war es so schlimm, daß ich es bei einer kleinen Abfahrt mit meinen Berggängen bei einer Geschwindigkeit von 7km/h gerade schaffte, nicht umzufallen. Bei meinem Tempo konnte es sich ein Straßenbauarbeiter nicht verkneifen mir zu sagen, daß ich heute in der falschen Richtung unterwegs sei. Verlegen nickend gab ich ihm Recht.

Lake Hawea Lake Wanaka

Ca. 3km vor Makarora lockte mich eine Tankstelle mit einem Cafe. Leider hatten andere Besucher schon das meiste verzehrt, sodaß für mich nur noch Schokoriegel und eine Hot Chocolate übrig blieben. Dazu dudelte die deutsche Version von "Stille Nacht" aus den Lautsprechern und ich dachte mal wieder - es war der 12. Dezember - darüber nach, was wohl besser sei: Daheim den glitzernden und funkelnden Weihnachtsstreß zu ertragen oder am "Ende der Welt" als Radfahrer ein Spielball der Natur zu sein und sich meterweise bei wechselhaftem Wetter durch eine manchmal nicht gerade einladend wirkende Landschaft zu kämpfen. Ich gab mir die Antwort dadurch, daß ich wieder aufs Rad stieg, um den Campingplatz in Makarora zu erreichen. Makarora zeichnete sich dadurch aus, daß der Campinplatz ein teures Lebensmittellädchen und zwei Zapfsäulen betreibt, ein Visitorcenter mit Information über den nahe gelegenen Mount Aspiring N.P. gab es nebenan.

Am nächsten Morgen fuhr ich bei leichtem Nieselregen los, in der Hoffnung, daß es bald aufklaren würde. Dies hatte man mir in Aussicht gestellt. Als ersten Stop nutzte ich die türkisblauen Blue Pools des Makarora River im Mount Aspiring N.P..

Blue Pools im Mount Aspiring National Park

Danach wurde der Regen stärker und ich hüllte mich komplett in meine Regenkleidung. Von der prächtigen, waldreichen Landschaft war nicht viel zu sehen und mir blieb nur noch das pure Radfahren im Regen. 2h nach meinem Start überquerte ich den von dieser Seite her relativ einfach zu fahrenden Haast-Paß. Dieser stellt als Wasserscheide die Grenze zu einer der niederschlagsreichsten Gegenden der Erde dar. Im Schnitt regnet es an der Westküste an 250 Tagen im Jahr.

Wilde Landschaft hinter dem Haast-Paß

Etwas später hielt ich noch an den Fantail Falls, einem Wasserfall nahe der Straße. Wenige Kilometer weiter fällt die Straße über 3km sehr steil ab zur Gates of Haast, einer spektakulären Flußenge des Haast River. Ab dort folgt sie ihm durch eine üppige Landschaft: Dicht bewaldete Berghänge und unzählige Wasserfälle, von denen einige kleine bei starkem Regen ihr Wasser nahe dem Straßenrand oder teilweise auf die Straße abluden. Ich war nicht gerade froh darüber, vollkommen durchnäßt auf dem Rad sitzend dieses prächtige Naturschauspiel um mich herum aufgrund der tiefhängenden Wolken und des dichten Regens nur erahnen zu können. Bei sonnigem Wetter wäre diese Strecke mit Sicherheit ein Highlight, aber es war halt nicht mein Tag. In Haast angekommen begab ich mich sofort in ein Backpacker, um mich und meine Sachen zu trocknen

Am Abend lernte ich die netten Schweizer Stefan und Conny kennen, die mich abends - es hatte dann doch noch aufgehört zu regnen und die Wolken verschwanden langsam - in ihrem Wagen zum Strand an der Straße Richtung Jackson Bay mitnahmen, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Na ja, so hatte dieser aus meiner Sicht schlechte Tag doch noch ein versöhnliches Ende genommen. Ich hoffte, daß die weitere Fahrt entlang der Westküste nicht in eine ähnliche Wasserschlacht wie an diesem Tag ausarten würde.

Sonnenuntergang bei Haast Sonnenuntergang bei Haast Sonnenuntergang bei Haast


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http://www.koczet.de

Autor: Michael Koczet, Kuthsweg 47, 40231 Düsseldorf

Kontakt: travelpix1@koczet.de



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