|
Okarito Lagoon, Ross, Greymouth, Paparoa N.P., Punakaiki
Der folgende Tag wurde mit 135 Tageskilometern die längste Etappe. Früh morgens pedalte ich auf dem Highway 6 nordwärts, am Lake Mapourika vorbei und bog dann ab, um einen Abstecher an die Okarito Lagoon zu unternehmen.
 |
 | Der Ort Okarito wurde in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts, während des großen Goldrausches, von tausenden Menschen bewohnt. Heute leben dort vielleicht 2 Dutzend Menschen in alten Häusern. Vom Strand aus hat man nochmals einen schönen Blick auf die schneebedeckten Südalpen.
Da alles ziemlich verlassen aussah und auch das Wetter etwas bewölkt war, entschied ich mich, nicht nach einer Kajaktour in der Lagune zu fragen und fuhr zurück auf den Highway und erreichte, nachdem ich am Lake Wahapo das obligatorische Foto geschossen hatte, Whataroa. Weil ich mich noch gut fühlte fuhr ich weiter und gelangte durch offenes Land zum Anstieg des Mount Hercules, der auf einem zuletzt sehr steilen Stück 4km durch dichten Wald auf 346m hinauf führt. Zur Belohnung gab es eine rasante Abfahrt und einen Cafe-Stop in Harihari. Mein Tagesziel hatte ich schon längst erreicht, aber, um das gute Wetter zu nutzen, entschied ich mich, auch noch die 45km bis Ross zu versuchen. Die Straße führte hügelig durch dichten Wald am Lake Ianthe vorbei.
 |
 | Dort fuhr ich aus Unaufmerksamkeit mit voller Wucht in das einzige Schlagloch der dort ca. 10m breiten Straße. Dadurch wurde ich aber nur kurzzeitig wieder hellwach, um danach immer müder werdend gleichmäßig weiterzufahren. Zudem hatte ich während des Tages zu wenig gegessen und bekam nun Hunger. Die letzten 20km schlich ich entkräftet über die Straße und war froh, dann doch noch Ross zu erreichen ohne vorher vom Fahrrad zu fallen.
Der nächste Morgen begann mit Regen direkt nach dem Zeltabbau. Nach 4 trockenen Tagen, dem längsten trockenen Abschnitt während meiner gesamten Fahrradstrecke (und dies an der Westküste!), hatte ich aber keinen Grund, mich zu ärgern. Schließlich ist der viele Regen verantwortlich für den schönen Regenwald, durch den ich nun schon seit einigen Tagen gehe oder fahre. Das Früstück zog sich lange hin, da ich am Abend zuvor den Kühlschrank mit dem Gefrierschrank verwechselt hatte und nun hungrig vor gefrorener Milch und Butter, ziemlich harten Äpfeln und anderen Leckereien saß.
Am Vormittag lief ich einige Zeit über Wanderwege, die dem Besucher die Zeit des großen Goldrausches näherbringen sollen. Zu dieser Zeit gab es fast 50 Hotels in Ross. Am alten Goldgräber Friedhof brach ich aber ab, da ich mich nach einer schlecht durchschlafenen Nacht zu müde fühlte.
 | Stattdessen zog ich mein gesamtes Regenzeug an und brach auf, um nicht zuviel Zeit zu verlieren. Ich hatte mich mittlerweile entschieden, in Punakaiki den Bus nach Nelson zu nehmen und dann entweder im Abel Tasman N.P. oder in den Marlborough Sounds zu kajaken und nicht, wie vorher geplant, über den Arthur's Paß zurück nach Christchurch zu fahren und die Tour dort zu beenden. Die verregnete Strecke nach Hokitika, der ersten größeren Stadt seit ich 6 Tage zuvor Wanaka verließ, war nicht sonderlich interessant. Und so hielt ich in Hokitika nur, um etwas zu essen.
Danach saß ich schon wieder auf dem Sattel um nach Greymouth zu fahren. Zwischen diesen beiden Städten war der Verkehr viel stärker als noch Tage zuvor auf dem südlichen Teil des Highways, wo ich manchmal nur 3 oder 4 Fahrzeuge in einer Stunde zu Gesicht bekam. 20km vor Greymouth hörte der Regen dann auf und später baute ich mein Zelt auf dem Holiday Park in Greymouth direkt am Strand hinter einer glücklicherweise hohen Strandböschung auf, die ausreichend Windschutz bot. Gegen Abend verschlechterte sich das Wetter wieder und es begann stark zu regnen und es wurde eine sehr windige Nacht. Am nächsten Morgen glich der Campingplatz einer riesigen Pfütze und das Wetter änderte sich, bis auf kürzere Unterbrechungen, während des ganzen Tages nicht. Eine dieser Unterbrechungen nutzte ich zum Einkauf und zum Besuch der Touristeninformation, um mich über die Busverbindungen zu informieren. Bei gleichem Wetter am nächsten Tag wollte ich schon in Greymouth den Bus nehmen, bei Besserung erst noch per Rad nach Punakaiki fahren. Den Abend verbrachte ich mit Martin, Dani und Doris, die ebenfalls per Rad unterwegs waren, in der Küche des Motorcamps. Es wurde sehr gemütlich und Dani und Doris zauberten ein leckeres Menü.
Da der Abend sich etwas länger als üblich hinzog, begann der nächste Morgen entsprechend spät. Das war aber nicht weiter schlimm, da wir sowieso bis Mittag auf die erste Regenpause warten mußten. Die anderen konnten südwärts fahrend den stark aus Norden wehenden Wind für sich nutzen, während ich diesmal Gegenwind hatte. Zunächst führte die Straße flach durchs Binnenland, dann bergauf und bergab über einige Küstenhügel recht abwechslungsreich entlang der aufgewühlten See und später durch hügeliges Farmland.
Obwohl ich nur wenige Male anhielt um die Aussicht auf die Wellen, die sich an vorgelagerten Felsen brachen, zu genießen, benötigte ich für die 45km bis Punakaiki 3 Stunden.
Dort angekommen bezog ich den letzten freien Platz im Backpacker und besichtigte danach die Pancake Rocks im Paparoa N.P.. Die durch Erosion entstandene Landschaft liegt nur 15min entfernt von der Straße. Leider war der Wind an dem Tag wohl nicht stark genug, um die Blowholes, durch die das Wasser durch die Felsen nach oben gedrückt wird und wie ein Geysir austritt, in Aktion zu sehen. Noch interessanter ist mit Sicherheit eine Paddeltour auf dem Pororari River, aber aus Zeitgründen und wegen des schlechten Wetters kümmerte ich mich darum aber nicht weiter.
http://www.koczet.de Autor: Michael Koczet, Kuthsweg 47, 40231 Düsseldorf Kontakt: travelpix1@koczet.de
| |
... Index ... |
Christchurch, Lake Tekapo |
Lake Pukaki, Mt. Cook N.P |
Oamaru, Moeraki Boulders |
Dunedin, Otago Peninsula |
Brighton, Taieri Mouth |
Nugget Point, Catlins |
Manapouri, Te Anau |
Fjordland N.P., Milford Track |
Milford Tr., Sutherland Falls |
Milford Track, Milford Sound |
L. Wakatipu, Queenstown |
Cardrona Range Road |
Mt. Aspiring N.P., Haast |
Fox Glacier, Lake Matheson |
Ross, Punakaiki |
Nelson, Havelock |
Marlborough Sounds |
Queen Charlotte Drive |
Bücher & Karten |
|