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TARGET e.V.

Fahrradtour Australien

10.11.2001 - 31.12.2001

Zwischenstop in Hongkong

10. November, 6.15 Uhr: Ich öffne die Haustüre und sehe zum erstenmal in diesem Herbst überfrorene Glasscheiben und Straßen. Genau der richtige Zeitpunkt um in den Süden aufzubrechen:

Mit der Straßenbahn zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, dann in einem vollen Pendlerzug nach Köln, dort Umstieg in einen IC und mit ihm zum Frankfurter Flughafen. Die Eincheck-Prozedur läuft planmäßig, ich sitze an einem Fensterplatz einer Boeing-747 der Cathay-Pacific, die Maschine startet, es gibt kein zurück mehr.

Lange Zeit habe ich mit mir gerungen, ob ich diese Tour überhaupt alleine beginnen sollte, hatte ich mir doch gewünscht, nicht alleine verreisen zu müssen. Geeignete Reisepartner waren leider nicht aufzutreiben und so hatte ich mich für eine solo-Fahrradtour in Australien entschieden, da ich Neuseeland schon zweimal bereist hatte.

Köln Anflug auf Hongkong

Die Sonne geht gerade auf über Hongkong, als die Maschine landet. Mein Zwischenstop wird 16h dauern. Ich komme mit Achim ins Gespräch und wir beschließen, die vom Reisebüro gratis angebotene Stadtrundfahrt gemeinsam zu unternehmen. Mein Reisebüro hatte mir leider in Deutschland keinen der notwendigen Voucher überlassen, also muß ich meine Busfahrt jetzt doch noch bezahlen.

Zuerst besteigen wir eine Bahn, die uns vom Flughafen nach Kowloon bringt, von dort startet dann die Bustour. Nachdem ich im Flugzeug den Hongkong-Reiseführer meiner Sitznachbarin überflogen hatte, blicke ich nun neugierig nach draußen, um irgendetwas wiederzuerkennen. Was ich aber sehe sind häßliche Betonklötze, die ohne Rücksicht auf Optik oder Wohnqualität bis an den Strand hinunter die Landschaft verschandeln. Diesen ersten Eindruck einer abstoßend wirkenden Stadt, die aus eng nebeneinander gebauten Wohnsilos mit kleinen Wohnungen und auch sonst aus vielzuviel Beton besteht, werde ich nicht mehr los. Eine fast unerträgliche, stickige Hitze, der laute Straßenverkehr und die Müdigkeit nach dem ersten Flug verlangen uns zusätzlich viel Einsatz ab.

Hongkong Hongkong Hongkong

Wir erreichen die Tempelanlage ‚Sik Sik Yuen Wong Tai Sin‘, laut Prospekt ein traditioneller Ort. Wir haben eher den Eindruck eines Neubau-Tempels, die wenigen umgebenen Gärten werden von Laufwegen und Brücken im Rohbau-Stil erschlossen. Darin tummeln sich Scharen von Chinesen, die mir unbekannte religiöse Riten vollziehen, indem sie ganze Bündel von Räucherstäbchen abbrennen.

Das ganze findet teilweise in einer solchen Hektik statt, daß es den Charme einer vielbefahrenen Verkehrskreuzung in einer Großstadt während der rush-hour versprüht. Um das Bild abzurunden ist die gesamte Tempelanlage von hohen Wohnsilos umgeben. Nachdem wir unsere Pflichtfotos gemacht haben nehmen wir den nächsten Bus und besuchen den ‚Kowloon Walled City Park‘. Dort suchen wir uns eine schattige Sitzgelegenheit und warten auf den nächsten Bus.

Tempelanlage 'Sik Sik Yuen Wong Tai Sin' Tempelanlage 'Sik Sik Yuen Wong Tai Sin' Tempelanlage 'Sik Sik Yuen Wong Tai Sin'
Tempelanlage 'Sik Sik Yuen Wong Tai Sin' Tempelanlage 'Sik Sik Yuen Wong Tai Sin' Tempelanlage 'Sik Sik Yuen Wong Tai Sin'

Als wir wieder den klimatisierten Flughafen erreichen, sind wir schon fast euphorisch, diese Zwischenstation überwunden zu haben. Beim Check-in wird mein kleiner Nagelknipser entdeckt (warum eigentlich erst in Hongkong?). Da ich vorher nicht wußte, welch gefährliche Waffe ich in dem Moment an den Kontrollen vorbeizuschmuggeln versuche, bin ich doch sehr überrascht. Ein entschlossen blickender, schwarzgekleideter Mann stellt mich vor die Wahl, mich sofort und endgültig von diesem Werkzeug des Schreckens zu trennen oder die Nagelfeile des Knipsers abzubrechen und so meinen Teil zur internationalen Flugsicherheit beizusteuern. Mein Kugelschreiber, der viel besser in der Hand liegen würde und eher als Waffe dienen könnte, darf im Gepäck bleiben.

Es folgen noch viele Stunden in einer Wartehalle, in der alle paar Minuten ein Band mit einer sehr lauten, chinesisch klingenden, weiblichen Stimme abgespielt wird und uns so vom Einschlafen abhält. Nach einem Abendessen gehen wir wieder an Board.

Bye bye Hongkong! Hoffentlich für immer!



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http://www.koczet.de

Autor: Michael Koczet, Kuthsweg 47, 40231 Düsseldorf

Kontakt: travelpix1@koczet.de



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