Great Ocean Road: Port Campbell N.P., Peterborough, Allansford, Warrnambool

Der Tag beginnt mit Sonnenschein und es ist sehr windig. Während der 12km zurück zu den Twelve Apostles kommt er mal von vorn, mal von der Seite. Zweimal weht er mich von der Straße herunter und ich finde mich einige Meter neben dem Asphalt wieder. 50 Minuten benötige ich für die Strecke, aber ich freue mich schon auf die spektakuläre Küstenlandschaft.

An einem Info-Gebäude treffe ich zufällig Desiree wieder und wir fotografieren zusammen die Gegend: Bis zu 50m hohe, durch Erosion geschaffene Steinformationen vor der Steilküste, Wasserfälle, deren Wasser durch den Wind zurückgedrückt wird und erst irgendwo im Hinterland den Boden erreicht. Etwas weiter an der Straße Richtung Port Campbell liegt die Loch Ard Gorge, eine Schlucht, an der sich 1878 einer der vielen Schiffsuntergänge an dieser Küste ereignete.

Um das gute Wetter an diesem Tag noch mehr auszunutzen nehme ich das Angebot von Desiree an, mich in ihrem Wagen noch zu den westlich des Ortes liegenden Sehenswürdigkeiten mitzunehmen.
[Fotogalerie|in neuem Fenster]

Am Abend verzichte ich dann darauf in der Küche der Jugendherberge zu essen, da kurz zuvor zwei Busse mit Jugendlichen ankamen und die Ruhe dahin war. Ich nehme meine Kochausrüstung, überquere die Straße und setze mich auf dem Campingplatz an einen Tisch und koche dort mein Essen. Nebenbei kann ich mich auch noch etwas mit Desiree und John – die beiden hatten sich schon mehrfach irgendwo in Australien getroffen – unterhalten.

Wegen der Kälte starte ich um viertel nach neun in langen Klamotten. Ich fahre durch Peterborough, halte noch einige Male an Aussichtspunkten und blicke auf die Bay of Island. Bei diesem Wetter sieht es aber nicht mehr so schön aus wie tags zuvor, einige Froschtümpel unterhalten mich aber zumindest akustisch.

Die Straße wendet sich von der Küste ab, es geht durch Farmland. Auf den nächsten 30km verläuft die Straße bis auf 3 90° Kurven fast nur geradeaus. Ich durchfahre Nirranda, steige in Nullawarre kurz vom Rad, um meinen Vorrat an Müsliriegeln wieder aufzufüllen, Mepunga East und -West fallen auch nicht weiter auf. In Allansford endet dann die Great Ocean Road und mündet in den Princess Highway. Nach einigem Suchen finde ich dann die Hopkins Point Road, eine Nebenstraße, auf der ich gemütlich nach Warrnambool radeln kann.

Obwohl seit 12 Uhr die Sonne brennt, fahre ich immer noch in langer Radhose und in Regenjacke, weil ich zu faul bin, mich kurz vor dem Ziel noch umzuziehen. Aber es schützt auch gut vor der Sonne, denn später stelle ich fest, daß mein Gesicht und insbesondere meine Nase schon wieder stark verbrannt sind. Trotz Sonnenschutzmittel pellt sich die Haut meiner Nase in den ersten 2 Wochen dreimal! Am Info-Center treffe ich Desiree und John wieder, die die nächste Nacht schon in den Grampians verbringen möchten.

Ich entscheide mich für einen Backpacker in der Keppler Street (zwischen Koroit - und Timor Str.), bin aber mit der Wahl überhaupt nicht glücklich, da es dort sehr unsauber ist.

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Autor: Michael Koczet, Kuthsweg 47, 40231 Düsseldorf

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