Great Ocean Road: Torquay, Lorne

Als ich den wolkenfreien Himmel sehe, steht für mich fest, daß es heute ein guter Tag werden wird. Das Frühstücksmüsli vor dem Zelt schmeckt viel besser als zuhause. Plötzlich höre ich einige laute Vogelschreie und schon sehe ich 3 weiße Kakadus über den Campingplatz fliegen. Da ich mich sehr schlecht auf die Tour vorbereitet hatte, wußte ich gar nicht, daß es in dieser Gegend Kakadus gibt.

Aber solche Überraschungen nehme ich sehr gerne hin. Mit einer dicken Schicht Sonnencreme auf der Haut mache ich mich auf den Weg, die ‚Great Ocean Road‘ zu besichtigen. Die Sonne brennt, die Farben der Landschaft sind satt, der Radweg ist rötlich gefärbt, ein Schild weist auf die Gefahr durch Känguruhs hin. Nach einigen tollen Kilometern biege ich von der Hauptstraße ab, um hinunter zum Aussichtspunkt ‚Point Addis‘ zu gelangen. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Küste.

Zurück auf der Hauptstraße gelange ich nach Anglesea, wie Torquay eine Hochburg der Surfer.

Ich bemerke einen Druckabfall im hinteren Reifen, pumpe aber nur nach, um mir den Tag nicht durch eine Reparatur zu vermiesen. Weiter geht es durch eine schöne Gegend, die Straße steigt abwechselnd an und fällt dann wieder ab. Dann folgt der anstrengenste Teil: von 5m geht es kurvig durch einen schattigen Eukalyptus-Wald hinauf auf den 100m hoch gelegenen ‚Cinema Point‘ und dann wieder runter bis auf „Strandhöhe“ ins Städtchen Lorne.

Dort geht es schon touristisch zu, aber es bleibt noch übersichtlich. Ich genieße einen Salat mit leckeren Hähnchenstreifen und beschließe dann, hier zu übernachten. Der Backpacker ist kaum teurer als der Campingplatz, so entscheide ich mich für ein festes Dach. Ich repariere meinen Platten und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus: durch etwas ausgestreutes Futter angelockt, erscheinen dort Gelbhaubenkakadus, Königs- und Pennantsittiche.

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Autor: Michael Koczet, Kuthsweg 47, 40231 Düsseldorf

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